gw /   23.4.2022
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Ich schließe mich   Rafael de la Rubias Worten an !


Spanish Humanist. Founder of the Organization World without Wars and Violence and spokesperson of the World March for Peace and Nonviolence theworldmarch.org

 
 
Passanten gehen an einer Fotoausstellu...ert an die friedlichen Proteste 1989.   | Foto: Jan Woitas (dpa)
 
Passanten gehen an einer Fotoausstellung mit Fotos aus der Wendezeit und den Schriftzügen „Keine Gewalt“ und „Schließt euch an“ in Leipzig vorbei. Die Ausstellung erinnert an die friedlichen Proteste 1989.
 
 
 
22.04.22
 
 
 
 

Wer ist für den Krieg verantwortlich?

 

Wir wissen nicht, wie viele Ukrainer umgekommen sind, ebenso wenig wissen wir, wie viele junge Russen gezwungen wurden, in den Kampf zu ziehen. Sieht man die Bilder, werden es Tausende sein, wenn wir die körperlich Verwundeten und die Traumatisierten dazuzählen, die von schweren Einbrüchen in ihre Existenz Betroffenen und die von den Schrecken dieses Ukrainekrieges. Tausende von zerstörten Gebäuden und durch den Krieg zerbrochenen Beziehungen. Die Zahl der Vertriebenen und der Flüchtlinge geht schon in die Millionen. Aber die Sache ist damit nicht zu Ende. Hunderte von Millionen Menschen in aller Welt sind schon vom Steigen der Lebenshaltungskosten betroffen, und die Zahl kann bis in die Milliarden gehen.

 

Viele dieser Menschen standen in der Blüte ihres Lebens. Sie kannten sich nicht, kämpften aber, bis ihr Leben beendet wurde, oder verstecken sich, wie viele junge Ukrainer, um nicht eingezogen zu werden – „…ich bin zu jung zum Sterben und zum Töten…“, sagen sie. Und es gibt viele Kinder, Alte und Frauen, deren Leben durch einen Krieg zerstört wurde, den, so wird gesagt, niemand wollte.

 

Wen ziehen wir für solche Verbrechen zur Verantwortung? Den, der den Abzug gedrückt oder die Rakete abgefeuert hat? Den, der den Angriffsbefehl gegeben hat? Den, der die Waffe hergestellt, verkauft oder verschenkt hat? Den, der das Trackingprogramm für die Rakete geschrieben hat? Den, der mit seinem Reden die Gemüter erhitzt oder Zwietracht gesät hat? Den, der mit seinen Artikeln und mit Falschinformation den Nährboden für den Hass geschaffen hat? Den, der falsche Angriffe und falsche Kriegsverbrechen entworfen hat, um der anderen Partei die Schuld zuzuschieben? Sag mir bitte mal, auf wen du den anklagenden Zeigefinger richtest. Auf den, der an verantwortlicher Stelle ungerührt die Ernte des Todes einstreicht? Der Narrative erfindet, um Andere zu bestehlen? Inzwischen wird allgemein gesagt, dass die Wahrheit zuerst stirbt… Sind also Politiker die Verantwortlichen? Die großen Propagandamedien? Oder die, die bestimmte Medien zensieren oder sperren? Die Videospiele herstellen, in denen es um das Töten von Gegnern geht? Ist es vielleicht Putin, der Diktator eines Russlands, das Expansion anstrebt und seine imperialistischen Gelüste wiederbeleben will? Oder könnte es die NATO sein, die Russland immer enger einkreist, nachdem sie erst versprochen hat, nicht weiter zu expandieren, und dann die Zahl ihrer Mitgliedsländer verdreifacht hat? Wer von all denen ist also verantwortlich? Keiner? Oder nur ein paar wenige?

 

 

Wer Schuldige benennt, ohne den Kontext einzubeziehen, in dem all das möglich wird, wer auf die leicht identifizierbaren „Schuldigen“ im Scheinwerferlicht der Medien zeigt, ohne die zu benennen, die tatsächlich vom Tod profitieren und sich bereichern, wird auf diese Weise neben seiner Kurzsichtigkeit zum Mitschuldigen an Zuständen, aus denen neue Konflikte entstehen werden.

 

Sucht man einen Schuldigen und fordert Bestrafung, wird dadurch das sinnlose Opfer kompensiert? Wird der Schmerz des Betroffenen gemildert, seine Lieben wieder zum Leben erweckt? Und vor allem, verhindert man damit künftige Wiederholung?

 

 

Mit der Forderung nach Bestrafung sucht man Rache, nicht Gerechtigkeit. Echte Gerechtigkeit hat mit Heilung des angerichteten Schadens zu tun.

 

 

Viele können das Geschehen gar nicht fassen. Es ist, als wäre man in der Geschichte rückwärts gegangen. Wir dachten, so etwas könne nicht mehr vorkommen, jetzt sehen wir es aber aus größerer Nähe, weil wir den Konflikt vor der Türe Europas erleben. Wir hatten uns daran gewöhnt, dass Menschen von fernen Kriegen betroffen waren, Dunkelhäutige, aber nicht Weiße mit blauen Augen: ihre Kinder liefen barfuß, trugen keine Bommelmützen und hatten keine Teddybären.

 

Jetzt aber erleben wir es näher und ergehen uns in Solidaritätsbekundungen, weil wir vergessen haben, dass es Fortsetzung dessen ist, was heute in vielen Teilen der Welt vor sich geht oder vor sich gegangen ist: in Afghanistan, im Sudan, in Kambodscha, Nicaragua, Guatemala, Vietnam, Algerien, Ruanda, Polen, Deutschland oder Liberia.

 

 

 

Dies ist kein Kampf zwischen Ukrainern und Russen, und es ist nicht das, was zwischen Sahrauis und Marokkanern, Palästinensern und Juden oder zwischen Schiiten und Sunniten vor sich geht. In Wahrheit ist es die Auseinandersetzung von Mächten, welche die Völker und Länder benutzen, sie manipulieren, unterdrücken und gegeneinander aufhetzen, um des Gewinns und der Vorteile willen, die sie dadurch erlangen. Das eigentliche Problem liegt bei denen, die sich im militärisch-industriellen Komplex durch den Krieg bereichern, bei denen, die ihre seelenlose Herrschaft und ihren Besitz gegenüber den Bedürfnissen der Besitzlosen der Welt wahren wollen, gegenüber der Mehrheit derer, die tagtäglich kämpfen müssen, um ein menschenwürdiges Leben zu erlangen. Es ist ein komplexes Thema und betrifft die Wurzeln unserer Geschichte: Die Manipulation der Bevölkerungen, um sie gegeneinander aufzubringen, während es Sektoren gibt, die davon profitieren.

 

 

Erinnern wir uns an die Tatsache, dass die fünf Länder mit Vetorecht bei den Vereinten Nationen gleichzeitig die fünf größten Waffenproduzenten der Welt sind. Waffen brauchen Kriege, und Kriege brauchen Waffen.

 

 

Im Übrigen sind Kriege Überbleibsel unserer prähistorischen Vergangenheit. Bis heute haben wir damit gelebt, haben sie gewissermaßen als naturgegeben betrachtet, weil sie für die Menschheit keine ernste Gefahr darstellten. Was konnte schon ein Duodezkönig für das Menschengeschlecht für eine Gefahr darstellen, wenn er eine Auseinandersetzung mit einem anderen begänne und ein paar hundert Leute stürben?

 Dann kam es zu Tausenden, und mit der technischen Perfektionierung der Kriegskunst wuchs die Größenordnung weiter. In den letzten beiden Weltkriegen zählten die Toten nach Zehnmillionen. Mit der Atombombe steigt die Zerstörungskraft Tag für Tag gewaltig. Ja, und jetzt ist bei einer atomaren Konfrontation tatsächlich unsere Spezies in Gefahr. Das Fortbestehen des Menschen steht auf dem Spiel.

 

 

Das können wir nicht zulassen. Es ist eine Sache, die wir als Menschheit entscheiden müssen.

 

Als Völker zeigen wir, dass wir uns vereinen können, dass wir durch Zusammenarbeit mehr gewinnen als durch Gegnerschaft.

Wir sind bereits zweimal um unsere Erde gereist, und ich versichere euch, dass wir niemand getroffen haben, der an einen Fortschritt durch Kriege glaubt.

 

60 Länder haben mit ihrer Unterschrift unter den Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) Nuklearwaffen geächtet. Verpflichten wir unsere Regierungen, ihn zu ratifizieren. Isolieren wir die Länder, die atomare Bewaffnung verteidigen.

 

Die Doktrin der „Abschreckung“ ist gescheitert, denn ständig gibt es in weiteren Ländern noch stärkere Waffen. Die atomare Bedrohung wurde nicht beseitigt, sondern sie umfasst ständig mehr Gewalt.

 

Auf jeden Fall sollten wir als Zwischenschritt Atomwaffen in die Hand einer neu gegründeten Vereinten Nationen geben, 

???

 

 mit einem klaren multilateralen Auftrag, die Hauptprobleme der Menschheit zu lösen: Hunger, Gesundheit, Bildung und die Integration aller Völker und Kulturen.

 

 

Lasst uns zusammenstehen und diese Ansicht laut zum Ausdruck bringen, damit die Bestien, die uns vertreten, sich klar machen: Wir können uns keine bewaffneten Konflikte mehr erlauben. Kriege sind der Abschaum der Menschheit. Die Zukunft wird ohne Kriege sein, oder es wird keine Zukunft geben.

Die kommenden Generationen werden es uns danken.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Vorschlag einer:  


FRIEDENSPOLITISCHEN   SELBSTVERPFLICHTUNG:
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
Gabriele Weis, 2022 Bernau
 
 
 
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--- gw/  philosophische GEBETE                  Mein  FRIEDENSGEBET
entstanden :   Bernau, 27.4.2018
 
 
. . .   auch heute wieder :
 
 
 
 
 
 
 
                                                                                                                gw/  1999 OSTERREFLEXION